IMD _TU Braunschweig | Schnittraum

Der Schnitt in der Architektur lässt sich als eine zeitbasierte Darstellung verstehen, die es erlaubt, räumliche Bezüge anschaulich hervorzubringen, welche sich dem Betrachter vor Ort erst in der Bewegung erschließen. Bei der planimetrischen Schnittzeichnung handelt es sich um eine geometrisch abstrakte Bildkonstruktion, die den Raum unverzerrt abbildet – eine Form, die der Betrachter im Raum nicht erfährt, da er diesen verzerrt und verkürzt wahrnimmt. Felix Schippmann untersucht in seiner Arbeit die perspektivische Konstruktion des Raumes, die er unter Zuhilfenahme einer Fotokamera erhält, und vergleicht sie mit dem geometrisch unverzerrten Raum des Schnitts. Gegenstand der Untersuchung bilden die Fassaden von zwei stadträumlich miteinander verbundenen Hochhäusern, die der Architekt Werner Kallmorgen in den 1960er Jahren in Hamburg errichten ließ. Aus der Überlagerung von maßgerechter und perspektivisch verzerrter Darstellung der Fassadenraster entwickelt er eine eigenständiges geometrisches Zeichensystem, mit dem er visuell und räumlich komplexe Ordnungsstrukturen erzeugt.

Projektleitung: Carolin Höfler in Kooperation mit Katharina Puhle