IMD _TU Braunschweig | Vorlesung _Idea as Model

Waren Zeichnung und Modell in der Architektur historisch vor allem Werkzeuge der Vorwegnahme oder Nachahmung des Gebauten, entwickeln sie sich seit dem 20. Jahrhundert zu Instrumenten der Erforschung des unter der sichtbaren Oberfläche der Dinge Verborgenen. Bei der Aufdeckung latenter, meist ephemerer Phänomene leisten sie mehr, als nur Darstellungsmedien oder neutrale Informationsträger zu sein. Zeichnung und Modell verwandeln sich von dienenden Hilfsmitteln zu eigenständigen Reflexions- und Entwurfsmedien. Sie sind nicht bloß Mittel zum Zweck oder bloße Vermittler von Inhalten, sondern produktive Akteure, die einerseits den Entwurf, andererseits das Denken über Architektur strukturieren.

Im Wintersemester 2011/12 befassen sich zwei öffentliche Vorlesungssymposien mit der Zeichnung und dem Modell als primäre, eigenständige Arbeitsformen und hervorbringende Entwurfstechniken der Architektur. Dabei werden sowohl analoge als auch digitale Praktiken und Medien thematisiert.

Der Titel der Vorlesungsreihe "Idea as Model" bezieht sich auf die gleichnamige Ausstellung, die der amerikanische Architekt Peter Eisenman 1976 in New York kuratiert hat. Für Eisenman war das Modell weniger ein narratives als ein konzeptuelles Werkzeug des Entwerfens. Mit der Ausstellung wendet er sich dem Modell als autonome künstlerische Form zu, das es unabhängig von dem Projekt, das es repräsentiert, zu betrachten gilt.

Vorlesungssymposien:

• Do., 24.11.2011, 10.00–13.00 Uhr
Bewegungsaufzeichnung und Handlungsanweisung

• Do., 15.12.2011, 10.00–13.00 Uhr
Materialgebilde und Gedankenmodelle

Ort _Universum-Filmtheater, Neue Str. 8, 38100 Braunschweig

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